Seitenleitwerk

Hierbei ist die Dokumentation etwas anders. Ich zeige einige Detailfotos, um die Baureihenfolge zu demonstrieren.


So sehen die gelieferten Teile aus, die den Hauptholm des Seitenleitwerks bilden.


Zuerst wird die Mittellinie angezeichnet, auf der dann die Nietabstände nach Plan ausgemessen, angezeichnet, gebohrt und entgratet werden.

Dann wird der Doppler V-förmig zugesägt und ebenfalls angezeichnet.

Jetzt wird das untere Ende zugesägt. Hier wird der Holm später (viel später..) mit der Zelle verschraubt. Deshalb werden an diesen Stellen auch Senkkopfnieten verwendet. Das Zusägen geht mit der Proxxonbohrmaschine und den dazu passenden Flexscheiben am besten. Blechscheren scheiden hier aus, sie würden das Profil zu sehr verbiegen.

Nachdem nun alles markiert und zur Kontrolle wohl so 4-5 mal nachgemessen ist, wird gebohrt. Wieder direkt in die Werkbank und in jedes Loch einen Cleco, dann kann nichts verrutschen!

Erst jetzt werden beide Formen angepaßt. Nur so wird es deckungsgleich und symetrisch.

Die Beschläge werden mit einer gespannten Schnur ausgerichtet und verbohrt. Es soll ja später alles auf einer Achse liegen.

Dann wird alles nochmal auseinandergenommen, um die Ansenkungen zu machen. Je nach dicke des Materials wird es mit der Nietzange gedimpelt oder mit dem Ansenkkäfig gesenkt. (Siehe Werkzeug-Seite)

Jetzt noch alle Kanten runden, die Oberfläche anschleifen, mit Aceton reinigen, primen und mit Zinkchromat lackieren.

Endlich kann etwas vernietet werden! Auch hier ist das C-frame-tool erste Wahl.

Aber auch damit werden einige Nieten krumm, also: Vorsichtig rausbohren, neu vernieten, nochmal rausbohren und nochmal neu vernieten. Einige Löcher sind wie verhext...

Doch dann klappt es irgendwann!!!

Hier sieht man gut, wie erst Senkkopfnieten verwendet wurden, um eine glatte Oberfläche zu bekommen. Hier liegt der Holm am Spant der Zelle an. Darüber werden normale Nieten geschlagen.

Dieses Foto ist aus der 'Vor-Laser-Zeit'. Das meine ich mit wilden Konstruktionen, um nicht aus der Flucht zu kommen. Keines dieser Teile hat eine gerade Seitenlinie, also muß man tricksen.

Das Beplanken läuft genau wie beim Höhenleitwerk.

Danach dann wieder auseinanderbauen, entgraten, das Skelett dimpeln, die Beplankung dimpeln, reinigen, primen und lackieren.

Bevor hierbei mal irgendetwas endgültig vernietet wird, wird es dutzende Mal zusammen- und auseinandergebaut.


So sieht das lackierte und gedimpelte Skelett dann von Nahem aus.

Die Reihenfolge beim Vernieten ist genau festgelegt. Hierbei wird die Haut mit Clecoes aufgespannt und man biegt sie unten zur Seite, um mit dem Gegenhalteisen in das Bauteil zu kommen. Wenn man dann der Meinung ist, das Eisen liegt plan auf der zu schlagenden Niete, setzt man aussen den Druckluftdöpper an und betet. Wenn das Eisen beim Schlagen abrutscht, ist die Beplankung versaut. Nimmst du den Döpper zu früh von Bauteil:dito! Im günstigsten Fall hat sie einen hässlichen Halbmondabdruck, wenn's schlecht läuft, ist sie hin. Alles andere als Entspannung!

An Anfang kann man noch von unten hineinsehen, um das Ergebnis zu kontrollieren. Das Seil ist ein Zugdraht, um das Kabel für das ACL (Anti-Kollisions-Licht) später einzuziehen. Wer es vergisst, hat ein Problem.

Geschafft! (Mit einem Halbmond, zum Glück ziemlich klein)