Beplankung


 

Januar 2005: Das Beplanken beginnt. Hinten geht's los. Hier wird sehr dickes Bleck auf einer sehr stabile Verrippung verwendet, da später hier das Spornrad die Belastung einleitet.


 

...langsam arbeitete ich mich voran. Blech auflegen, verspannen, von unten die Lage der Rippen mit einem Edding anzeichnen, abnehmen, Nietlöcher anzeichnen, vorbohren, wieder aufspannen, durch die vorgebohrten Löcher von aussen in die darunterliegenden Rippen bohren, immer das gleiche Spiel.


 

Nachdem der Bauch fertig ist kommt das Blech wieder runter, und es geht mit den Seiten weiter.


 

 

Wie man hier sieht, habe ich dafür eine andere Methode gewählt: Ich habe zuerst die Gurte vorgebohrt, dann das Blech aufgespannt und von innen durch die Gurte das Blech gebohrt, und zwar direkt in die zum Aufspannen verwendeten Holzleisten. So ist auf jeden Fall sichergestellt, das alle Nietlöcher genau in der Mitte der Gurte sitzen.


 

 

Einige Spanten wollten aber um's Verrecken nicht passen. Hätte ich sie so gelassen, wäre die Beplankung dort entweder eingefallen oder es hätte eine Beule nach aussen gegeben. Wo auch mit dem Versetzen der Rippe nach vorn oder hinten nichts zu machen war, habe ich Teile der Rippenflanke herausgeschnitten und neu eingepasst.


 

Mit diesen kleinen Winkeln habe ich die Gurte an den Rippen befestigt. So bekommt man ein stabiles Skelett, das sich nicht dauernd beim Beplanken verzieht. Sie stören nicht und ich habe sie dann auch dringelassen. Das gesamte Skelett ist ja vor dem Beplanken sehr labil und die Bauanleitung gibt hier nicht viel her.

 


 

Eine angepasste Rippenflanke.


 

Mir gehen die Clecos aus....

 


 

Aber die Rumpftüte ist zu.


 

Das vordere Blech muss aber ab der Hälfte nochmal geschitzt und vernietet werden, damit es der dreidimensionalen Form des Unterbaus folgt. Da es an den Seiten übersteht (mit dem Überstand wird nachher der Spalt zwischen Rumpf und Tragfläche verkleidet), kann man hier keine Spanngurte benutzen. Ein paar Ziegelsteine tun es aber auch...


 

Vorne ist nun alles verbohrt, aus dem hinteren Teil ist mittig ein Stück herausgeschnitten und das Blech liegt nun auch dort überall an.


 

Hier ist der Spleiss mit Heftern verbunden, das ganze Blech ist nun konkav (oder konvex??) Kommt wohl auf die Sichtweise an...


 

Jetzt wieder der Spleiss entfernen, entgraten, dimpeln, anschleifen, entfetten und lackieren.


 

Alle Löcher im Unterbau müssen natürlich auch wieder gedimpelt oder gefräst werden, je nach Dicke des Materials.


 

Nach dem Lackieren können die Bleche nun endlich vernietet werden.


 

Gerade die Kleinigkeiten halten auf, wie hier der Übergang der Rumpftüte zur Kabine.


 

Und es gibt 1000 Kleinigkeiten! Hier der Handlochdeckel, durch den man später Zugang zur Höhenruderanlenkung bekommt.


 

Chromatieren. Ich habe die Lackierorgien nicht gezählt, aber es waren mit Sicherheit an die Hundert. Manchmal waren es nur briefmarkengrosse Teile, aber es musste nun mal Lack drauf, bevor es weitergehen konnte.


 

Vorbereitete Blechkante der seitlichen Rumpftütenbeplankung. Bei der RV4 ist hier nichts vorbereitet, alles anzeichnen, ausschneiden, glattfeilen und so weiter. Ein bisschen neidisch bin ich schon auf die heutigen Bausätze, wo diese Dinge alle schon fix und fertig geliefert werden.


 

Ein anderer Trick, wie man das Skelett dauerhaft vernietet, und doch nach dem Beplanken dies Niete noch wieder ausbohren und durch eine Neue ersetzen kann. Nach dem Beplanken fehlt ja diese Niete, da sie ja schon vorher eben nur den Gurt an der Rippe gehalten hat. Ich habe diese Nieten einfach vorher mit einem 1mm-Bohrer hohlgebohrt, dann nach dem Beplanken von innen nach aussen durch die Beplankung durchgebohrt, um dann von aussen anzusenken und den Niet zu ersetzen. Hört sich kompliziert an, geht aber bestens.


 

Man arbeitet sich langsam voran.


 

...bis zum Brandschott.


 

UUH, innen wird's dunkel!


 

Mein Kumpel Pat, der immer zur Stelle war, wenn zwei Hände einfach nicht genug waren. Pat, du hast eine tolle Arbeit abgeliefert, vielen Dank nochmal! Prost!


 

Die Rumpftüte ist fertig vernietet, alle weiteren Bleche sind vorbereitet.


 

Startklar für eine weitere Nietorgie, Bier ist auch genug da, also los!


 

Wieder mal Kleinkram, der viel Zeit kostet.


 

Aber zum guten Ende sind alle Bleche vernietet.


 

Anbau des Motorträgers und der Fahrwerksbeine.


 

Heutzutage sind die Fahrwerksbeine schon mit dem Motorträger verbohrt, aber ich musste die Löcher noch selber bohren. Die abgebildete Hilfskonstruktion diente dazu, den Bohrer dabei exakt zu führen. Es gibt verschiedene Einsätze, durch die dann direkt durch den Motorträger und das Fahrwerksbein gebohrt wird. Funktionierte einwandfrei.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, das der ganze Motorträger später auf den Schrott wandern musste, weil er im Werk schief zusammengeschweisst wurde.....


 

Aufreiben der Löcher.


 

Einmessen des Fahrwerks.


 

So, Beine dran, es wird Zeit, den Rumpf von der Helling zu nehmen.


 

Ein Meilenstein!! Die üblichen Verdächtigen haben bei der Geburt assistiert, danach gab's erstmal Bier!!


 

28.03.2005: Ich konnte es mir gerade noch verkneifen, mich reinzuschwingen und Flugzeugeräusche zu machen. Ohne Rumpfrücken fehlt doch noch etwas Stabilität. Aber es sieht schon ein bischen nach Flugzeug aus, oder???

1780 Stunden auf der Uhr und noch 'ein paar Kleinigkeiten' ' zu tun.